Der WildeWasserWeg

Familie | Outdoor | Sommer
24.08.2016
Erstellt von Petra Thaller

Es war früh im Jahr, zu früh für den Bergsommer. In den Höhenlagen der Alpen lag Ende Mai noch sehr viel Schnee. Von oben brannte die Sonne mit voller Wucht – lediglich die kühle Luft von den Berghöhen hielt mich davon ab, allzu leichtsinnig bekleidet auf meine erste Wanderung des Jahres im Stubai zu gehen.

Zweieinhalb Autostunden von meiner Heimatstadt München entfernt und umgeben von zahlreichen Dreitausendern ist das Stubai eines meiner absoluten Lieblingziele.

Dach runter, Musik an und ein toller Begleiter – was will ich mehr. Lumpi, ganz Gentleman, ließ mich nicht aus den Augen. Nachts hütete er in meinem Hotel meinen Schlaf und tagsüber rannte er unseren Weg sicher drei bis vier Mal, um sich immer wieder zu versichern, dass ich wohlauf bin.

Eigentlich hatte ich ja höhere Pläne, aber die Schneemengen hielten mich davon ab und so entschied ich mich für einen leichten Einstieg in meine alpine  Sommersaison:

Meine Wahl fiel auf die Etappe 2 der WildenWasserWeges.

Diese Etappe führt 660 Höhenmeter über die Sulzenau-Alm zur Sulzenau Hütte. 660 spannende Höhenmeter, vorbei an der hölzernen Aussichtplattform beim Grawa Wasserfall, über einen alten Almsteig und weiter über einen schmalen Pfad hinauf zur Sulzenau-Alm.

Der Almsteig ist zu dieser Jahreszeit mit Vorsicht zu genießen, da der Boden aufgrund der Schneeschmelze noch aufgeweicht ist. Man sollte schon alpine Erfahrung und vor allem Trittsicherheit mitbringen – und natürlich festes Schuhwerk.

Gestartet bin ich erst gegen 10.00 Uhr. Und trotzdem, ich war so gut wie alleine unterwegs. Immer wieder hatte ich einen wunderbaren Blick auf den Wasserfall, der mit vollem Karacho Richtung Tal stürzt. Glitzernde Wassertropfen fingen die Sonnenstrahlen ein und ließen den Wasserfall in den tollkühnsten Farben erstrahlen.

Weiter oben wurde der Steig ein wenig mühsam – natürlich nur im Frühjahr – weil teilweise noch immer Schnee den Weg bedeckte und die steigende Temperatur aus dem Weg eine kleine Rutschpartie machen. Im Sommer und im Wanderherbst ist dieser Wegabschnitt jedoch leicht zu begehen. Festes Schuhwerk ist für diese Tour trotzdem notwendig.

Wie aus dem Nichts tauchte nach etwa eineinhalb Stunden eine kleine Hütte mit Lastenlift vor uns auf. Von dort aus ging es gemütlich flach über einen weiten Talkessel zur Sulzenau-Alm (1.847 m), die bei meinem Besuch im Mai noch geschlossen hatte. Beim Gedanken an Tiroler Speck, Knödel und Kaiserschmarrn lief mir das Wasser im Mund zusammen. Ich war einfach zu früh dran im Jahr und so legte ich mich gemeinsam mit Lumpi dort oben in die Sonne und genoss meine mitgebrachte Brotzeit und den Blick Richtung Sulzenau-Hütte, die wir dieses Mal aufgrund der Schneesituation nicht besuchten.

Der Weg zu Sulzenau-Hütte führt in leicht ansteigenden Serpentinen hinauf. Der Ausblick von dort oben auf 2.196 m ist grandios. Im Übrigen kann man auf der Hütte auch wunderbar übernachten, um tags drauf noch weitere Etappen des WildenWasserWeges in Angriff zu nehmen oder einfach nur die wunderbare Natur zu genießen.

Hier geht es zu den drei Etappen des WildenWasserWeges – viel Freude damit!

ETAPPE 1
ETAPPE 2
ETAPPE 3

Mehr Informationen zum WildeWasserWeg finden sie HIER.

Im Stubai tut sich so einiges

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