Die Wiesen unterhalb des Ampfersteins, der Saile und dem Jochkreuz werden schon lange von Hirten genutzt, um ihr Vieh dort weiden zu lassen. Untrügliche Zeichen für dessen Anwesenheit sind der Hirtensteig, er führt vom Telfer Ortsteil Plöven bis zur Pfarrachalm, und der Naturschauplatz Marchraste, der von ihnen entdeckt worden ist. Auch heute ist die Umgebung noch beliebtes Grasland für Schafe und Kühe. Kein anderer Ort im näheren Umfeld wäre nach den langen Aufstiegen besser als Rastplatz geeignet. Während sich die Tiere an den saftigen Wiesen satt futtern können, genießen ihre Aufpasser die wunderschöne Aussicht auf das Stubaital, stärken sich ebenfalls mit einer Jause oder halten noch ein Nickerchen. Um diesen Ort immer wieder finden zu können und auch als Orientierungshilfe haben die Hirten ein kleines Kreuz aufgestellt, ihn sozusagen markiert. Der Name „Marchraste“ hieße im Hochdeutschen „markierter Rastplatz“ und setzt sich auch aus diesen Eigenschaften zusammen: „markieren“ – im Dialekt „marchen“ – und „ausrasten“. Allzu lange dürften sich die Hirten in früheren Zeiten jedoch nicht hier oben aufgehalten haben. Es ging nämlich die Sage der „Hexen von der Saile“ um. Sie erzählt, dass sich nicht unweit von hier jeden Donnerstag Hexen zum Hexensabbat versammelten und schreckliche Unwetter zusammenbrauten.