Kirchen im Stubaital

Der erste Kirchenbau entstand vermutlich schon in frühchristlicher Zeit in Telfes, das über Jahrhunderte das kirchliche Zentrum des Tales bildete. Gottesdienste in Mieders und Fulpmes sind bereits 1389 beurkundet. 1515 ließ Kaiser Maximilian, der häufig im hinteren Tal auf der Jagd war, in Neustift eine Kapelle errichten.

Die heute jeweils in Dorfmitte stehenden Kirchenbauten gehen auf den Telfer Pfarrer und Kirchenbaumeister Franz de Paula Penz zurück und entstanden um die Mitte des 18. Jahrhunderts.

Pfarrkirche Neustift

St. Georgs Kirche

Der Rokokobau in Neustift ist Tirols zweitgrößte Dorfkirche.
Der Innenraum überrascht mit einer prächtigen Ausstattung.1516 wurde die erste Kirche Neustifts dem hl. Georg geweiht. 1772 wurde die Kirche bei einer Feuersbrunst fast völlig zerstört und nicht mehr aufgebaut. Die neue Pfarrkirche wurde 1780 wiederum dem hl. Georg geweiht.
Von außen wirkt die Kirche zum HL. Georg, ein Rokokobau im Dorfzentrum, sehr schlicht, der Innenraum ist aber sehr prächtig und mit Fresken namhafter Meister ausgestaltet.
Auf dem schönen Friedhof ist der Gletscherpfarrer und Mitbegründer des Alpenvereins Franz Senn begraben.
Erbaut wurde die Kirche nach Plänen des Geistlichen und Kirchenerbauers Franz de Paula Penz, dessen Bauten in ganz Tirol zu finden sind. 1812 wurde Neustift zu einer selbstständigen Pfarre. 1993 fand die Weihung der neuen, dreimanualigen Orgel statt.

Pfarrkirche Fulpmes

zum Hl. Vitus

Die Pfarrkirche zum hl. Vitus wurde 1746/47 von Franz de Paula Penz im Rokokostil erbaut.
Das Fresko mit dem Kirchenpatron im Giebelfeld an der Außenfassade ist ein Werk des Augsburger Akademieprof. Johann Georg Bergmüller. Er schuf auch die Deckenbilder im Innern, die mit der reichen Rokokostukkatur die Hauptzierde der Kirche bilden.
Die Skulpturen am Hochaltar und das Hochaltarblatt stellt den hl. Kirchenpatron Vitus inmitten 14 Nothelfer dar.

Filialkirche Medraz

zu Ehren der Hl. Margaretha

Ein kleiner barocker Zentral- bau, wurde etwa 1746/47 erbaut.
Das durch einen Ausbruch des Ruetzbaches schwer beschädigte Gotteshaus wurde 1833 erneuert. Das Hochaltarbild zeigt die Enthauptung der hl. Margaretha, die Figuren stellen Blasius und Silvester dar.
Eindrucksvoll sind der schöne Tabernakel, die Rokokokanzel sowie ein angeketteter Schmerzensmann.

Pfarrkirche Telfes

zum Hl. Pankratius

1593 schmolzen bei einem Brand des Kirchturms die Glocken. 1626 wurde der jetzt noch bestehende Turm im gotischen Stil erbaut.
Franz de Paula Penz errichtete 1754/55 einen Kirchenneubau unter Verwendung des bestehenden Turmes.
Prachtvoll ist das große, 1756 vollendete barocke Gotteshaus, das der aus Telfs im Oberinntal stammende Maler Anton Zoller mit herrlichen Decken- gemälden schmückte. Im Schiff sind Szenen aus dem Leben des Kirchenpatrons und in der Kuppel die von den Ständen verehrten Rosen- kranzmadonna dargestellt. Im Chor sind die Verehrung der Eucharistie durch Engel, der Evangelist Johannes, Johannes der Täufer und die hl. Isidor und Notburga abgebildet. Vom damals 62-jährigen Zoller stammen auch das bild des hl. Pankratius über dem Eingangstor sowie die beiden Seitenaltarblätter.
Die eindrucksvolle Kreuzgruppe im Chor wird dem aus Stilfes bei Sterzing stammenden Bildhauer Johann Perger zugeschrieben. Am rechten Seitenaltar ruht der Leib des römischen Märtyrers Facundus, den die Telfer 1761 von den Englischen Fräulein in Brixen erwarb. Die überlebensgroße Herz-Jesu-Statue im Querhaus ist ein Werk von Hans Buchgschwendter aus Matrei (1946).
Im Chor erinnert ein Grabstein an den Schöpfer der Kirche, Franz de Paula Penz, der auch das westlich der Kirche gelegene Pfarrhaus errichtete. Das Gotteshaus wurde 1957 renoviert und nach den Plänen von Clemens Holzmeister innen neu gestaltet. Die architektonisch interessante polygonale Kapelle im neuen Friedhofsteil wurde von Ekkehard Hörmann 1977 erbaut.

Pfarrkirche Mieders

zu Maria Geburt

Die älteste Kirche im Stubaital im gotischen Stil, wurde 1737 bis 1739 von Franz de Paula Penz im Inneren barockisiert.
Anlässlich der 1990 begonnenen Innenrestaurierung entdeckte man Mauerreste einer frühchristlichen Kirche aus dem frühen 8. Jhd. Weithin sichtbar ist der schöne, 53 m hohe gotische Spitzturm. Eine Urkunde nennt schon 1348 eine Kirche in Mieders.
Anton Gigl, der berühmte "Stukkatore", der die herrlichen Bandlwerkarbeiten am Helblinghaus in Innsbruck schuf, schnitt die zarten Frührokokostukkaturen im Kircheninneren. Jakob Jenewein malte 1739 die schönen Deckengemälde.
Als wertvollstes Kunstwerk gilt das überlebensgroße spätgotische Chorbogenkruzifix aus der Zeit um 1500, das zu den bedeutendsten Kreuzen Nordtirols zählt.

Pfarrkirche Schönberg

zum Hl. Kreuz

Wurde als letztes Gotteshaus des Stubaitales 1748/49 vom berühmten geistlichen Baumeitser Franz de Paula Penz im Rokokostil errichtet.
Wie so oft gelang es auch hier dem begnadeten Kirchenbauer, hervorragende Künstler als Mitarbeiter zu gewinnen. Außen fällt der niedere Turm mit dem aus Holz ausgeführten Abschluss auf, der den Charakter einer Landkirche betont.Das Bild über dem Portal stellt Christus am Kreuz mit Maria Magdalena dar. Es stammt von Franz Anton Leitenstorffer aus Reutte, der später als Professor und Hofmaler in Mannheim wirkte.
Sparsam wirken im Innern die qualitätsvollen Rocaillesstukkaturen, besonders schön sind die Deckengemälde, die drei anerkannte Meister ausführten: Leitenstorffer, Guiseppe Gru aus Verona und der Imster Josef Mages. Da das Kuppelfresko von Leiterstorffer einige nackte Figuren aufwies, wurde es vom bischöflichen Visitator beanstandet und musste 1731 von Guiseppe Gru teilweise übermalt werden.Die Deckenmedaillons werden dem Kuraten Nepomuk Pfaundler zugeschrieben, der 1763 bis 1811 in Schönberg wirkte.
Der schöne Altaraufbau mit dem künstlerisch wertvollen Kruzifix sowie die Nebenaltäre stammen wahrscheinlich von Johann Perger aus Stilfes bei Sterzing.Im Rahmen der einheitlichen Rokokoausstattung wirkt die in Weiß und Gold gefasste, 1962 erneuerte Orgel besonders eindrucksvoll.

Im Stubai tut sich so einiges

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