Eine kulinarische Tour mit dem Serleszug

Kulinarik | Sommer
04.07.2018
Erstellt von Monika Schweizer - Quelle: stubai.at/blog

Vorspeise, Hauptspeise, Dessert in einem Restaurant bestellen kann ja jeder. Drei Gänge in drei verschiedenen Lokalitäten bestellen, könnte zwar auch jeder, macht man üblicherweise aber nicht. Ich letztens schon. Ich war mit dem Serleszug unterwegs und bin bei allen Haltestellen zugekehrt…

Von der Bergstation der Serlesbahnen in Mieders sind es nur wenige Schritte zur Haltestelle des Serleszug. Diese liegt etwas unterhalb des Restaurant „Das Koppeneck“ gleich beim Zugang zum Serlespark.

Hier warten schon einige Familien und ein paar rüstige Rentnerinnen und Rentner auf den Serleszug. Für sie stellt die Fahrt mit dem rot-gelben Traktor samt Anhängern eine gute Möglichkeit dar, einfach an Orte zu gelangen, an die sie zu Fuß nur beschwerlich kommen würden.

Doch auch für Wanderer, die sich sonst nicht vor weiten Distanzen scheuen, bietet der Zug eine spaßige Abwechslung um das Panorama einmal auf eine etwas andere Art zu genießen. So eben auch heute für mich bei meiner kulinarischen Mission.

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Bevor ich einsteige, zieht es mich auf die schöne Sonnenterrasse des Koppeneck. Mit Blick auf den Panoramasee bestelle ich mir meine Vorspeise. Ich entscheide mich für eine äußerst schmackhafte Rindssuppe mit Frittaten und ein Holunderwasser. Am Nachbartisch wird gerade Koppeneck’s Jausenbrettl mit Speck, Käse, Hirschbündner Fleisch samt Senf, Kren, Butter und hausgemachten Bauernbrot serviert sowie ein Kiachl mit Preiselbeeren. Ich werde fast schwach, besinne mich aber auf mein Vorhaben. Also, bezahlen und auf zum Serleszug!

Pünktlich auf die Minute fährt der Zug vor und ich steige gleich in den ersten Wagen. Es ruckelt ein wenig und schon fahren wir entlang des Serlessees. Nach ein paar Minuten kommen wir bei der nächsten Haltestelle an. Direkt vor der Miederer Ochsenhütte steige ich aus und habe Glück. Ein schönes Platzerl in der Sonne an der langen Hausbank ist frei. Als Hauptgericht wähle ich das wohl beliebteste deftige Hüttengericht: Kasspatzln! Ich werde nicht enttäuscht, sie schmecken hervorragend und ich erspähe einen flaumigen Marillenblechkuchen, den die Kellnerin gerade vorbei trägt. Gut schaut er aus, doch dafür hab ich jetzt keinen Platz mehr. Insgeheim bin ich froh, dass es bis zur nächsten Station noch etwas dauert. Bis zum Dessert hab ich also noch etwas Luft und die genieße ich bei dem Blick auf die Innsbrucker Nordkette.

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Ich verlange die Rechnung, denn ich höre schon den Serleszug „andampfen“. Dieser bringt mich nun zu meiner nächsten Station, dem Kloster Maria Waldrast. Der Wallfahrtsort ist Europas höchstgelegenes Kloster und ein Kraftplatz samt Heilquelle. Der Klostergasthof wird von den Patern des Servitenordens mitbetrieben. Hier lasse ich mir nun meine Nachspeise kredenzen. Heute gibt es einen super Obstkuchen, der wahrlich „himmlisch“ schmeckt.

Nach den drei Gängen wollte ich eigentlich die Heimreise antreten, doch das Wetter ist so schön, dass ich mich noch für die Weiterfahrt entscheide. Ich steige also wieder ein und fahre die letzte Etappe bis zur Matreier Ochsenalm. Es ist Sonntag und deshalb gibt es dort Kirchtagskrapfen. Diese darf ich mir nicht entgehen lassen! Nach Fritattensuppe, Kasspatzln und Obstkuchen finde ich allerdings absolut kein „freies Plätzchen“ mehr. Deshalb bestelle ich zwei Krapfen zum Mitnehmen, die gibt es dann Daheim zu einer Tasse Kaffee.

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Nachdem ich so gut gegessen, an den Stationen genügend Kraft „getankt“ und Aussicht auf eine weitere Köstlichkeit habe, entschließe ich mich, den Serleszug ohne mich ziehen zu lassen. Bei der Wanderung zurück zur Bergstation der Serlesbahnen kann ich die Kalorien meines spaßigen und ganz persönlichen 3-Gänge-Menüs mit dem Extra für Daheim wieder abtrainieren

 

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