Zur Stubaier Tracht gibt es zwei Schürzen: Die blaue Schürze als Arbeitsschürze für den Alltag. Die goldene Schürze ist die Festtagsschürze für Feiertage.
Für die blaue Alltagsschürze nimmt man einen Baumwollstoff – eine Naturfaser mit Tradition – blauen Stoff mit Baumwolldruck in traditionellem Modelmuster.
Die Festtagsschürze ist aus kostbare Seide. Am besten 100 % Naturseide, denn der besondere Griff und das unverwechselbare Rauschen reiner Seide sind durch kein anderes Gewebe zu ersetzen.
1. Zuschnitt
2. Fertigungsschritte
Zwei Möglichkeiten der Vorbereitung zum Reihen:
Schürzenteile in der Mitte mit Hohlheftstich zusammenheften (bei einfacher Stoffbreite), dabei genau auf das Muster achten – Schürzenmuster muss fortlaufend weitergehen – Musterrichtung! Anschließend zusammennähen
Reihen: es gibt auch hier 2 Möglichkeiten:
Fertige Schürzenbreite: Schürze soll etwa 3 cm – 4 cm über die Seitennähte reichen
Taillenweite : 3 = __________ + 6 cm
Seitlich einen schmalen Saum arbeiten, säumen
Bänder:
Bänder auf die Schürze setzen, an der linken Seite ansäumen
Tracht anziehen, Latz sorgfältig schnüren und die Schürze richtig und sorgfältig binden
Schürzenlänge: Die Schürze soll 2 – 3 cm kürzer sein als der Rock
Die Schürze wird an der abgerundeten Stelle umgebügelt und ebenfalls gesäumt
Schuhe: Es muss nicht unbedingt ein federkielgestickter Trachtenschuh sein, ein schlichter, schwarzer Glattlederschuh mit flachem Absatz bis höchstens 5 cm passt am besten
Strümpfe: Die Farbe der Strümpfe soll weiß sein, oder eine einfache schwarze Seidenstrumpfhose
Trachtenunterrock: für die Tracht unerlässlich
Frisur: Es muss nicht unbedingt ein Zopf oder Knoten sein, aber die schönste Lockenpracht oder „Haflingermähne“, die ins Gesicht hängt, ziert keine Trachtenträgerin, wenn die Haarpracht nicht durch Zusammenbinden oder Aufstecken gebändigt wird.
Besonderheit:
Trauerflor
Ein schwarzer Trauerflor wird mit einem Silber- oder Holzring um den Hals getragen – er symbolisiert die Trauer um den Verlust von Südtirol.
Schmuck: Trachtenschmuck oder einfacher Goldschmuck; Perlenketten sind unpassend.
Seidentuch: Wird ein Seidentuch zur Tracht oder Dirndl getragen, muss es farblich zu Schürze und Mieder passen. Es soll nicht zu groß und nicht mit langen Knüpffransen sein.
Die Tracht ist nicht irgendein Gewand,
sondern Ausdruck des Heimattales oder –
Dorfes und soll als solche auch mit entsprechender
Haltung und Würde getragen werden.
Erst die Harmonie von Trägerin und
Tracht bringt die innere Einstellung und damit das
Bekenntnis zur Heimat zum Ausdruck.
Stubaier Tracht (1)
Stubaier Tracht (2)
Stubaier Tracht (3)
Fotos: ©TVB Stubai Tirol, ©Schneiderei Maria
Textquelle/Zeichnungen: ©Karin Sykora (LLA St. Johann)