Der Nostalgische, der Neonanbeter, der Kilometerfresser, die Pizzaschnitte, der Schönwetterfahrer und das Familienoberhaupt –
es war schon lustig wen ich allen bei meiner Recherche auf der Piste angetroffen und in meinem letzten Beitrag
„Der gewisse Unterschied – Teil 1“ beschrieben hatte.
Falls nicht schon gelesen, bitte zur Einstimmung gleich noch nachholen.
Weiter geht es jetzt nämlich mit weiteren sechs Stereotype, die ich euch auf keinem Fall vorenthalten darf.
Wie beim letzten Beitrag beschreibe ich nachfolgende Stereotype (männlich und weiblich gleichermaßen angesprochen) mit einem Augenzwinkern.
Es gilt bitte auch diesmal, es möge sich niemand auf den Schlips bzw. die Skispitze getreten fühlen:
Der Genussskifahrer
Der Genussskifahrer ist daran erkenntlich, dass der sportliche Aspekt eines Skitages gerne etwas in den Hintergrund rückt. Nach zwei, drei Abfahrten führt in sein Einkehrschwung in die schönen Bedienungsrestaurant der Stubaier Skigebiete. Bevorzugt frönt er auf der Terrasse des 2-Haubenrestaurants Schaufelspitz am Stubaier Gletscher den Genüssen. Er schätzt erstklassige Gerichte begleitet von einem edlen Tropfen Wein, der mitunter dazu führt, dass statt der Talabfahrt die letzte Gondel genommen wird, um noch ein paar Minuten länger das herrliche Panorama genießen zu können.
Der Tiefschneesüchtige
Frischer Powder – und davon gibt es im Stubai stets genug – ist sein Lebenselixier. Bis zur Hüfte im Tiefschnee fühlt er sich wohl, wenn er sanft talwärts gleitet. Doch rüpelhaftes, rücksichtsloses Verhalten ist ihm (meist!) fremd, denn er weiß die Gefahren richtig abzuschätzen, hat für den Ernstfall geprobt und ist mit Pieps, Airbag, Schaufel & Co. ausgestattet. Mit dem Familienoberhaupt(siehe letzter Beitrag) hat er deshalb eines gemein: den großen Rucksack, in diesem Fall allerdings mit Sicherheitsequipement vollgepackt. Den Tiefschneesüchtigen erblickt man mitunter an anderen Stellen. Genau dann, wenn er seinen Guide trifft oder sich am Freeride Checkpoint des Powder Department Stubaier Gletscher informiert.
Der Wäscheständer
Begegne ich einem Wintersportler dieser Gattung, dann stellt sich mir die Frage, ob das überhaupt bequem sein kann und ob es das Sporterlebnis mehr bremst als fördert. XXXL-Kapuzenpullover über die ebenso große Baggy-Hose zeichnen den Wäscheständer aus. Wie ein nasser Sack hängen die neuesten Kollektionen angesagter Snowboard- und Freeskiausstatter an den eben oftmals zu klein erscheinenden Körpern dieser meist äußerst talentierten Sportler mit dem enormen Coolnessfaktor, der sich mir als uncooler Ottonormal-Mutter nicht eröffnet.
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Der Hinterseer
Er ist der wahre Wedelkönig auf der Piste und macht Skilegende Hansi Hinterseer stilistisch Konkurrenz. Schnittig besticht der Hinterseer mit perfekter Technik und seiner ganz speziellen Optik. Breitbeiniges Fahrvergnügen ist ein No-Go, breite Skier sind verpönt ebenso wie das Tragen eines Helmes. Sogar die Mütze sucht man selbst bei eisigen Temperaturen bei einem typischen Hinterseer vergebens. Meist ist der Hinterseer – wie man so schön sagt – im besten Alter und trägt zum feschen silbergrauen Haarschnitt eine flotte Sonnenbrille, denn eine einfache Skibrille passt nicht so gut zum sonnengebräunten Teint. Dieser lässt sich auf viele erfolgreiche Wintersaisonen auf der Piste – gerne auch als Skilehrer – und ordentlich Tiroler Nussbaum Öl zurückführen.
Der Trainierer
War es ein Mensch, eine Maschine, gar ein Blitz, oder doch eine mobile Werbetafel? Bei diesem Wintersporttyp weiß man es im ersten Moment nicht so genau. Ausgestattet mit Rückenprotektoren, Schienbeinschoner und was weiß ich noch allem finden Profisportler und jene, die diesen Status noch erreichen wollen, eigenes gesteckte Trainingspisten. In von Sponsoren gebrandeten Rennanzug geht es in Höchstgeschwindigkeit Richtung Weltcup- und Olympiakarriere.
Im Snowpark Stubai Zoo hingegen geht es nicht um die Schnelligkeit, möglichst spektakulär soll es sein. Das Who-is-Who der internationale Freestyle- und Freeskielite (siehe auch: der Wäscheständer) gibt sich bei den Prime Park Sessions für Trainingszwecke die Türklinke in die Hand.
Der Local
Er ist der Insider der Stubaier Skigebiete, kennt sie wie seine Westentasche. Seit seinem dritten Geburtstag auf Ski, ist der Einheimische stets tiptop ausgestattet, modisch wie sicherheitstechnisch. Er ist der lebendig gewordene Zwiebellagen-Funktionslook. Gerne gibt er als Guide seine Expertise – mitunter in stärkstem Stubaier Dialekt – an, all jene weiter die auf der Suche nach einem perfekten Skierlebnis sind. Einmal unterwegs mit ihm, kann es mitunter auch etwas länger dauern, denn er kennt Gott und die Welt und ist immer für einen „Ratscher“ (=kleinen Plausch) zu haben. Der Local zeichnet sich darüber hinaus für seine gastronomische Ortskenntnis aus. Er weiß wer den besten Schmarren bäckt, das schmackhafteste Gröstl kocht, das feurigste Schnapserl hat und wo man besondern fein „versumpft“ (=versackt).
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Eines haben aber alle Skifahrertypen gemein, im Stubaital finden Sie gleichermaßen ihr perfektes Plätzchen für abwechslungsreiche Winterfreuden.
Bildnachweis:
Illustrationen: L. Draxl
Foto Genussskifahrer: Stubaier Gletscher/A.Schönherr
Foto Tiefschneesüchtige: Stubaier Gletscher/A.Schönherr
Foto Trainierer: Stubaier Gletscher/A.Schönherr
Foto Local: Stubaier Gletscher/C.Schöch