Immer mehr Wintersportler suchen das Erlebnis außerhalb der gesicherten Piste. Der Stubaier Gletscher hat den Trend frühzeitig erkannt und mit seinem eigenen Powder Department aktiv behandelt.
Bereits im Jahr 2012 wurde das Angebot für die Freeride-Gemeinde entsprechend aufbereitet und besteht seit damals aus den zwei wesentlichen Bereichen kartographierte Abfahrten und Sicherheits-Management. Die Eigenverantwortung stellt der Stubaier Gletscher darüber hinaus in den Vordergrund und appelliert an alle Off-Piste-Fahrer sich nur entsprechend vorbereitet ins freie Gelände zu wagen und die aktuelle Lawinenwarnstufe zu beachten.
Einen interessanten Blog-Beitrag über den Leiter des Lawinenwarndienst Tirol, den Stubaier Mag. Dr. Rudi Mair, gibt es übrigens an dieser Stelle nachzulesen.
Mit reinem Gewissen ins Vergnügen
„Wir wollen nicht mit erhobenem Zeigefinger agieren und über die Freerider richten. Stattdessen werden Lösungen angeboten, die das Risiko reduzieren und trotzdem den Spaß erhalten“, so der Experte Andreas Würtele von „Berg:Werk – alpine outdoor + tourism competence“. Er entwickelte im Jahr 2012 das Konzept des „Powder Departments“ mit.
Eine eigens erstellte Off-Piste-Map enthält mittlerweile 13 Freeriderouten im freien Skiraum, die Abfahrten lassen sich auch als GPS-Tracks am Smartphone abrufen. „So erhalten auch Nicht-Insider die Gelegenheit auf lohnende Abfahrten“, erklärt der Spezialist. Um das Risiko beim Gang abseits der Piste kalkulierbarer zu machen, nimmt das Thema Sicherheit einen wesentlichen Stellenwert ein. Als erste Anlaufstelle zur Informationsbeschaffung dient der Freeride-Checkpoint an der Bergstation Eisgrat. Aktuelle Details zum Wetter-, Schnee- und Lawinenlagebericht, Routenpläne und das entsprechende Verleih-Equipment (LVS-Gerät, Sonde, Schaufel und Helm) sind dort erhältlich.
Um im Ernstfall schnell und richtig reagieren zu können, muss der Umgang mit dem LVS-Gerät laufend geübt werden. Im ORTOVOX Trainingspark an der Bergstation Gamsgarten kann eine LVS-Suche selbständig und kostenlos mit dem eigenen LVS-Gerät durchgeführt werden. Zusammen mit einem staatlich geprüften Bergführer wird die Übung aber noch effizienter.
„Der Stubaier Gletscher hat 2012 mit dem Powder Department eine absolute Vorreiterrolle eingenommen und baut diese stetig aus. Die Wintersportler werden achtsamer, durch die unkonventionelle Vermittlung von Basiswissen“, meint Würtele. Obwohl sich dadurch das Restrisiko auf ein vernünftiges Maß reduzieren lässt, warnt der Experte: „Die endgültige Entscheidung, in einen Hang einzufahren, muss jeder für sich selbst treffen.“
Jedem der sich auf den Runs des Powder Department bewegt, sollte sich im Klaren sein, dass diese niemals vor Lawinen und alpinen Gefahren gesichert sind und dahingehend nicht kontrolliert werden können. Die Power Department Runs werden (wie stets der freie Skiraum) weder gesperrt noch als „offen“ erklärt. Der Stubaier Gletscher empfiehlt, dass die Freeride Runs ausschließlich mit stattlich geprüften Berg- und Skiführern befahren werden sollen.
Die bestehenden Routen werden regelmäßig von einem Bergführer evaluiert und gegebenenfalls angepasst. Sollte es gröbere Änderungen hinsichtlich Wegführung oder gar Sicherheitsbedenken aufgrund von Veränderungen am Gletscher geben, werden die Routen natürlich entfernt. Am Stubaier Gletscher überlässt man lieber nichts dem Zufall!
Auch im Bereich Eventshat sich seit dem Powder Department Start so einiges getan. Camps und Kurse über die ganze Saison verteilt, geben im Powder Department Stubaier Gletscher die Möglichkeit, in Sachen Können und Wissen die nächsten Schritte zu unternehmen und somit noch mehr Spaß im Gelände zu haben. In der Premierensaison wurde mit vier Events gestartet, in der Saison 2018/2019 sind es bereits sieben. Dabei wird auch den Damen ein besonderen Stellenwert beigemessen. Ihnen wird mit den KÄSTLE Powder Department Ladies Days ein ganzes Wochenende lang der rote Teppich im Königreich des Schnees ausgerollt. Das Powder Department ist somit eine rundum coole Sache!
Bildnachweis Titel: Stubaier Gletscher/A. Schönherr