Beeindruckendes Hochgebirge

Outdoor | Sommer
20.06.2016
Erstellt von Susi Maier - Quelle: stubai.at/blog

Sie gilt als eine der schönsten Wanderungen im Stubaital – vorbei an mächtigen Gletschern und bizarren Steinformationen führt sie durch eine beeindruckende Hochgebirgslandschaft mit rauschenden Bächen und türkisblauen Bergseen zu einer wunderschön auf einer Hochalm gelegenen Hütte mit weitem Blick ins Tal – die Rede ist vom Weg von der Dresdner Hütte über das Peiljoch zur Sulzenauhütte. Und das Beste: Man muss noch nicht einmal ein erfahrener Bergsteiger sein, um das zu erleben – die Tour ist auch für weniger Geübte geeignet.

An der Talstation des Stubaier Gletschers steigen wir in die Gondel und schweben kurze Zeit später steil hinauf über Baumspitzen, rauschende Bäche und Felsformationen. Auch als die Bäume immer weniger werden und schließlich ganz verschwinden, sind die steinigen, einsamen Hochgebirgshänge jetzt im Sommer noch mit erstaunlich viel Grün bedeckt. Dann kommt plötzlich eine neue Farbe hinzu: weiß. Der Stubaier Gletscher taucht plötzlich vor uns auf, und wir halten genau auf ihn zu.

Eigentlich sollten wir bei der Mittelstation aussteigen und direkt loswandern, doch es ist noch verhältnismäßig früh an diesem sonnigen Sommermorgen und so beschließen wir, einfach weiterzufahren. Wir wollen ganz hoch hinauf! Um dorthin zu kommen, steigen wir an der Station Eisgrat um in die Schaufeljochbahn und schweben noch weiter, unter uns nur noch weiß, über den Stubaier Gletscher hinweg. Da wo andere im Winter Skifahren, sehen wir unter uns ganz klein ein Grüppchen Wanderer auf dem extra markierten Gletscherpfad nach oben stapfen.

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Als es nach oben einfach nicht mehr weitergeht, haben wir das Ziel unseres kleinen Abstechers erreicht: „TOP OF TYROL“, eine spektakuläre Aussichtsplattform aus Stahl auf 3.210m Höhe, die 9m über den Fels hinausragt. Der Name ist Programm, insbesondere an diesem sonnigen Morgen: Einmal ganz oben stehen, um einen herum ein 360-Grad-Hochgebirgs-Panorama mit über 100 schroffen Dreitausender-Gipfeln, Tälern in alle Himmelrichtungen und bei klarer Sicht ein Blick bis zu den Dolomiten. Dieser Abstecher hat sich definitiv gelohnt!

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Ich kann mich kaum losreißen, doch wir haben schließlich noch einiges vor uns. In wenigen Minuten bringt uns die Gondel wieder hinunter zur Mittelstation Fernau auf 2.300m, neben der auch schon die Dresdner Hütte thront. Von hier starten wir zu unserer Wanderung über das Peiljoch, einem hoch gelegenen Übergang ins benachbarte Hochtal, der zu unserer Linken bereits emporragt.

Wir überqueren zunächst einen fröhlich rauschenden Bach und ein flaches Moränenfeld, bevor es auch schon ernst wird: Unsere Route hat nur einen einzigen längeren Aufstieg, und den nehmen wir jetzt in Angriff. Schnell wird der Pfad ganz schön steil, das anfängliche Grün weicht einem felsigen Steilhang voller Steinbrocken, um die sich der Weg herumschlängelt. Im oberen Teil ist er sogar ein paar Mal mit Stahlseilen gesichert.

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So locker der bisherige Teil war, so anstrengend wird es jetzt: Ich versuche, mich nur noch auf den Weg vor mir zu konzentrieren, nicht mehr weiter zu denken als bis zum nächsten Schritt, zum nächsten Atemzug. Ganz langsam, aber stetig zu gehen, das sei das Wichtigste, sagt unser Bergführer. So wenig wie möglich stehen bleiben und dabei immer tief atmen, und dann in diesen besonderen Flow des Wanderns und Bergsteigens hineinkommen, in dem nur noch der Moment zählt und der nächste Schritt, du und der Berg.

Dann, nach ca. 1 ½ Stunden ist es geschafft: Wir sind oben, am Peiljoch, auf 2.676m, am höchsten Punkt der Tour! Um uns herum liegen überall riesige Felsbrocken und dazwischen zig Steintürmchen, wie eine kleine Stadt, die zur Rast einlädt.

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Ich streife durch die vielen aufgeschichteten Steinmadln zur anderen Seite. Mein Blick fällt zum ersten Mal in das Hochtal, und jetzt sehe ich ihn: den Sulzenauferner, einen gewaltigen Gletscher, der sich von gegenüber ins Blickfeld schiebt, über eine Felswand abfällt und unten an einem Gletschersee ausläuft, in dem sogar Eisschollen schwimmen. Obwohl er sich in den letzten Jahren stark zurückgezogen hat, erscheint er viel majestätischer als der sanft abfallende Stubaier Gletscher, und ich muss mich erst mal setzen und das gewaltige Panorama in mich aufnehmen, das sich hier oben vor meinen Augen auftut.

Der Weg schlängelt sich nun in Serpentinen hangabwärts, bis hinunter zum Gletschersee. Von dessen Ufern wirkt der Sulzenauferner nicht weniger wild und gewaltig – wir können ihn vorne an seiner Gletscherzunge sogar aus nächster Nähe betrachten. Und betreten. Und anfassen! Er liegt in einem rauen, wilden Gletschergebirgstal und sein Schmelzwasser wird zu einem rauschenden Bach, der uns fortan begleitet.

Was nun folgt, ist der landschaftlich schönste Abschnitt dieser Wanderung: Vom Gletscher folgen wir dem Weg durch das weite Hochgebirgstal, der uns hinunter zur Sulzenauhütte bringt, das Rauschen des Wassers immer in den Ohren.

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Auf halbem Weg zweigt der Weg nach rechts ab, führt auf einem schmalen Holzsteg über einen Bach und über eine kleine Anhöhe, hinter der sich eine eiskalte Überraschung verbirgt: die Blaue Lacke, ein mal türkisblau, mal smaragdgrün schimmernder kleiner Gletschersee. Selbst jetzt im Sommer hat er nur zwischen 4 und 8 Grad, doch wann sonst hat man mal die Gelegenheit, in so ein Postkartengewässer hineinzuspringen? Die Kälte beendet den Spaß zwar schon nach wenigen Sekunden, doch auch diesen Abstecher sollte man sich definitiv nicht entgehen lassen!

Von der Blauen Lacke ist es nur noch ein kurzes Stück zur Sulzenauhütte. Landschaft und Vegetation verändern sich bereits, um uns herum wird es grüner und es gibt mehr Latschenkiefern und mehr Blumen und Vögel. Dann kommt schon die Sulzenauhütte ins Blickfeld – wir haben unser Ziel für heute erreicht! Sie ist eingebettet in ein wunderschönes Hochtal, das hinter der Hütte nochmals steil abfällt und uns einen neuen spektakulären Blick eröffnet. Wer will, kann von hier in ca. 2-3 Stunden bis hinunter ins Tal absteigen, doch wir wollen noch ein wenig hier oben verweilen und den Blick genießen. Und den Sonnenuntergang – mit einem kühlen Radler in der Hand und leckeren Kaspressknödeln auf dem Teller, auf der Terrasse der gemütlichen Hütte, die müden Füße von uns gestreckt.

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Infos

Dauer: ca. 4h

Höhenmeter: ca. 450m (Aufstieg von der Mittelstation zum Peiljoch), ca. 550m (Abstieg Peiljoch bis Sulzenauhütte)

Schwierigkeitsgrad: mittel

Optimale Jahreszeit: Juli-September

 

Highlights

Der beeindruckende Gletscher Sulzenauferner mit seinem Gletschersee voller Eisschollen, der Abstieg zur Sulzenauhütte durch ein wunderschönes Gletscher-Hochgebirgstal und die Abstecher zum tiefblauen kleinen Bergsee Blaue Lacke.

 

Hinkommen

Von Innsbruck mit dem Auto über die Brennerautobahn ins Stubaital, bis zur Mutterbergalm/Talstation Stubaier Gletscher (ca. 40 Min.), von dort mit der Gletscherbahn bis zur Mittelstation Fernau. Alternativ mit dem Stubaital Bus alle 30 Min. vom Innsbrucker Hauptbahnhof.

Infos zu Stubaier Gletscher und Gletscherbahn: www.stubaier-gletscher.com

 

Übernachten

Sulzenauhütte: www.sulzenauhuette.at

Dresdner Hütte: www.dresdnerhuette.at

 

 

Im Stubai tut sich so einiges

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