Mehr als nur „Hurra die Gams!“ bei der Gamsbrunft

Outdoor
24.11.2021
Erstellt von Fabio Hain - Quelle: stubai.at/blog

Von Anfang bis Mitte November steigt die Spannung im Hochgebirge. Insbesondere unter den Gämsen. Da ist die Brunftzeit der Tiere in den Alpen, in Tirol und im Stubaital in vollem Gange. Nicht selten entwickeln sich dabei hitzige Revierkämpfe und halsbrecherische Verfolgungsjagden der Gamsböcke im Schnee der hochalpinen Lagen. Ein atemberaubendes, spektakuläres Schauspiel, das ich mit meiner Kamera immer wieder aufs Neue fasziniert beobachte. Auch wenn es leider oft auch tödlich ausgehen kann.

Halsbrecherische Gamsbrunft

Im Frühwinter, wenn die Tage kürzer werden und die Nächte kälter, setzt bei den Gämsen eine „Hitzewelle“ ein. In erster Linie bei den Gamsböcken, die in die Brunft gehen. Dabei werden allerdings nicht nur die rein hormonell bedingten Bedürfnisse befriedigt. In der Brunft erkämpfen sich die Böcke ihren Platz im Rudel. Das heißt dann auch, dass potenzielle Konkurrenten verjagt oder aus dem Weg geräumt werden. Heftige Revierkämpfe werden in steilen, exponierten Felswänden hart und erbarmungslos geführt. So lange bis einer aufgibt und von dannen zieht oder es, im Extremfall, für einen der beiden Kontrahenten tödlich endet.

Hurra die Gams!

Für den siegreichen Bock beginnt dann aber erst die Arbeit im Rudel. Nachdem er sich dort seinen Rang als Platzbock gesichert hat, muss er noch die Gunst der Weibchen auf sich ziehen. Zu deren Eroberung stößt er für den Menschen übel riechende Duftstoffe aus. Die olfaktorischen Sinne der Gams-Geißen hingegen werden angesprochen und sie finden das Aroma sogar verlockend. Daraus lässt sich auch der Begriff „gamsig“ ableiten. Der Bock muss in weiterer Folge dann in seinem Rudel, das oft aus bis zu 40 Geißen besteht, für Nachwuchs sorgen. Nach Abschluss dieser recht arbeitsreichen Aufgabe verlässt der Bock sein Rudel wieder und ist das restliche Jahr als Einzelgänger unterwegs.

Der Kreislauf geht weiter

Die Gams-Geißen bleiben zusammen und tragen ihre Jungen sechs Monate lang aus. Zwischen Mai und Juni kommen sie zur Welt. Die männlichen Nachkommen verlassen ihre Mütter nach maximal zwei Jahren. Wenn sich die jungen Gamsböcke dann ihre eigene Rudel suchen, geht es wieder von vorne los. Brunft, Kampf, Platzbock. In ihrer ersten Brunftsaison gehen sie es allerdings oft zu stürmisch an und verausgaben sich zu sehr. Ihre Energiereserven für den Winter werden aufgebraucht. Damit das nicht passiert, müssen sie sich vorher genügend Fettreserven anfüttern.
Eventuell gibt es dazu dann noch einmal einen separaten Blogbeitrag von mir.

Im Stubai tut sich so einiges

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