Der frühe Vogel fängt…

Outdoor | Sommer
13.08.2016
Erstellt von Fabio Hain - Quelle: stubai.at/blog

Es ist Sonntag, 00:30 Uhr und mein Wecker läutet. Einen kurzen Moment dreh‘ ich mich zu dieser unmenschlichen Zeit noch auf die Seite. Etwas Zeit bleibt mir noch, aber aller spätestens um 01:30 Uhr muss ich wirklich los, sonst schaffe ich den Sonnenaufgang um 04:30 Uhr auf keinen Fall.

Meine Woche war bisher schon ziemlich anstrengend, da ich Vollzeit beschäftigt bin. Das heißt mein Wecker läutet während der Woche immer schon früh. An den Wochenenden das Bett noch viel früher zu verlassen, ist wahrlich eine große Herausforderung. Doch das nehme ich immer wieder gerne in Kauf, auch wenn es bedeutet, dass ich noch eine lange Tour mit einem durchschnittlichen Rucksackgewicht von 25 bis 30 Kilo vor mir habe. Bei Touren, wo es nicht viel Möglichkeit gibt seine Wasserflaschen aufzufüllen, muss ich immer noch zusätzlich drei bis vier Liter Wasser mitnehmen, was nochmal zusätzliches Gewicht bedeutet.

Ich will immer vor dem ersten Licht am Zielort angekommen sein, da sich die Tierwelt an heißen Tagen natürlich in den höchsten Regionen aufhält. Für mich bedeutet deren „Flucht ins Kühle“, dass ich lange, mühsame und teils schwere Aufstiege mitten in der Nacht zu bewältigen habe.

Im Sommer konzentriere ich mich deshalb wirklich auf die höheren Regionen unseres Landes, wo man gute Chancen hat auf Alpensteinböcke, Gämsen, Murmeltierarten und verschiedenste Vogelgattungen zu treffen. Es wird natürlich sehr schwierig sein Tiere zu fotografieren, da diese im Hochsommer wirklich fast nur bei Nacht aktiv sind, da untertags natürlich die Temperaturen viel zu hoch sind und sie auch lieber Schatten suchen. Aber ich bin auch dieses Mal guter Dinge!

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Gott sei Dank ist es bei mir immer so, wenn ich mich erst einmal aus dem Bett gerafft und den schweren Aufstieg hinter mich gebracht habe, dann geht mir das Herz auf. Genau in dem Moment, wenn ich beispielsweise einen Alpensteinbock im ersten Morgenlicht entdecke. Das sind die Augenblicke, die mir klar machen, warum ich überhaupt Naturfotograf geworden bin. Der Anblick der stolzen Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum lässt mich mein frühes Aufstehen und die Strapazen des Aufstieges vergessen. Jetzt gilt es für mich rasch die perfekten Bilder einzufangen, denn viel Zeit bleibt nicht bevor das Licht „zu hart“ wird. Doch heute im Stubai geht es mir in den ca. ein bis zwei Stunden, in denen gutes Fotolicht herrscht, ganz leicht von der Hand und ich habe bald ein paar super Aufnahmen gemacht. Ach ja, damit mich die Tiere nicht entdecken, verbringe ich die Zeit bevor die Vögel zu singen beginnen, im Ansitz oder komplett unter meinen Tarnumhang.

Eine Alternative um Gewicht und Zeit zu sparen, ist die Variante mit der Übernachtung am Berg. Wenn das Wetter passt und ich zwei Tage Zeit habe, übernachte ich oft im Freien. So kann ich das Zusatzgewicht vom Zelt und den Aufstieg am zweiten Tag sparen. Wenn ich am Berg übernachte konzentriere ich mich während der Nacht je nach Mond und Wetter auf die Milchstrasse. Ein  faszinierender Anblick!

Mit dem Wetter ist es sowieso so eine Sache. Das Wichtigste für mich als Naturfotograf im Sommer ist, das Wetter regelrecht zu studieren. Jeder der schon einmal einem Gewitter in höheren Lagen ausgesetzt war und es ohne jegliche Hilfe miterleben durfte, kann sich vorstellen wovon ich spreche. Deshalb bedarf es einer sehr genauen Beobachtung und Planung, damit meine Touren auch absolut sicher über die Bühne gehen.

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Wie schon erwähnt ist im Sommer die beste Tageszeit genau bei Sonnenaufgang oder dann wieder kurz vor Sonnenuntergang. In der Mittagszeit ist es leider nicht wirklich möglich, da die Sonne eine zu hohe Härte zeigt, das heißt sobald man über dem Boden das Hitzeflimmern sieht, wird man kein Bild mehr scharf bekommen. Das haben meine Touren in Stubai und im Rest von Tirol gezeigt und mich dafür sensibilisiert. Mit diesen Erfahrungen im Gepäck mache ich mich im Sommer auch oft auf Fotoreisen in die Schweiz, nach Italien und Kroatien. Dieser Blick über die heimische „Fotolinse“ hinaus, zeigt mir nicht nur die Vielfalt sondern auch, wie schön wir es in der Heimat auch haben.

 

Im Stubai tut sich so einiges

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