Von gruselig bis schaurig schön

Das Schnitzen von Tuifl- und Perchtenmasken ist ein wahres Kunsthandwerk, das Kraft, Kreativität und viel Erfahrung erfordert. Die Larven werden in mühevoller Handarbeit aus Holz geschnitzt.

Der Unterschied zwischen Tuifl, Krampus und Perchten:

Krampus: Der Krampus ist eine Figur der Adventzeit, er begleitet in einer langen Tradition als Schreckensgestalt den Nikolaus und hat eine erzieherische Funktion. Die Krampusmaske ist menschlich und oft schmerzverzehrt mit heraushängender Zunge und einem Hörnerpaar geschnitzt. Die mitgeführte Rute soll unartigen Kindern Angst einflösen. Der Krampus gehört ausschließlich zum Adventsbrauchtum.

Perchten: Diese Sagengestalten sind Teil des alpenländischen Brauchtums, sie sind Glücksbringer und schützen vor bösen Geistern, ihre Rutenschläge bedeuten Fruchtbarkeit. Es gibt „gute“ Schönperchten und „böse“ Schiechperchten. Perchten sollen mit ihren Glocken die bösen Geister des Winters austreiben. Perchtenmasken sind der Natur nachemfpunden und stellen meist Tiere da. Sie können mehrere Hörnerpaare tragen und sind ein Fruchtbarkeitssymbol. Meist werden Perchten von Hexen begleitet. Tuifl- und Perchten sind oft schon ab Mitte November unterwegs und laufen auch in den Raunächten bis über den 6. Jänner hinaus.

Tuifl:  Im Stubai gibt es keine eigentliche Tradition der Perchten. Der authentische Krampuslauf hat sich hier mit der Zeit mit dem Perchtenbrauchtum vermischt. Die Stubaier Tuifl haben sich im Jahre 1996 zur Erhaltung dieses authentische Brauchs des „Krampuslaufes“ als kleine Gruppe gegründet. Heute sind die Stubaier Tuifl ein stattlicher Verein mit vielen Mitgliedern und versucht jedes Jahr den Brauchtum mit verschiedensten Veranstaltungen zu leben. Die Nuistifter Tuifl bestehen seit 2002.

Maskenausstellungen

Neben den Tuiflläufen im kleinen (Tuifl schaug’n) und  im großen Rahmen (HöllenRockNacht, Umzüge und Shows) findet jährliche eine Maskenausstellung der handgeschnitzten Tuifl-Larven in Mieders statt, wo wir die fertigen Kunstwerke bestaunen können.

Viele  Arbeitsstunden stecken in einer fertigen Maske, sie wurde geschnitzt, geschliffen, mit Pferdehaar und Ziegenbockhörner ausgestattet und bemalt. Das Innenleben einer Tuiflmaske ist meist gepolstert und stofftapeziert.

Aus einem Stück Holz schaffen die Larvenschnitzer wahre Kunstwerke. Im Gegensatz zu den Faschingsmasken welche oft aus Kunststoff gemacht sind, sind die Larven bei den Tuifln aus Holz, Zirbenholz einfach zu verarbeiten ist und es lässt sich daraus fast alles schnitzen. Im Prinzip gibt es nichts, was sich aus Holz nicht schnitzen lässt.

Ein guter Larvenschnitzer sollte vor dem Schnitzen wissen, was er machen will. Viel Zeichenarbeit und dutzende Entwürfe stehen vor der Ausführung. Im Laufe der Jahre wurde die Maskenschnitzerei perfektioniert, früher waren die Masken oft bis zu 6 kg schwer, heute sind die Masken viel detaillierter ausgeführt und wiegen nur noch 2 kg.

Im Stubaital gibt es die Tuifl-(Krampus) Umzüge, bei denen als Tuifl Verkleidete unter lautem Lärm ihrer Glocken durch die Straßen ziehen, um Passanten zu erschrecken. Dabei machen sie auch Gebrauch von ihren langen Ruten. Ein Schlag mit dieser Weidenrute ist ein Symbol für Fruchtbarkeit.

Tuiflläufe sind aus der Adventzeit, vor allem in Tirol, nicht mehr wegzudenken. Die Ursprünge reichen jedoch über das Mittelalter bis ins Heidentum zurück. Damals hüllte man sich in Masken, im Glauben die bösen Geister des Winters vertreiben zu können.

Tuifltag ist der 5. Dezember, dem Vorabend des Festes des heiligen Nikolaus am 6. Dezember. Üblicherweise treten der Hl. Nikloaus zusammen mit dem Tuifl (Knecht Ruprecht, Krampus) am Abend des 5. Dezembers auf, zum Teil jedoch auch am 6. Dezember.

Im Stubai tut sich so einiges

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