Stubaier Kulinarik im Regen

Sommer | Kulinarik | Outdoor
03.06.2024
Erstellt von Arno Cincelli

Da hat der kleine, ein wenig zu Übergewicht neigende Lokalschreiberling den Mund ja wieder vollgenommen. Klar, dass es natürlich regnete. Wäre ja noch schöner, wenn man bei strahlender Sonne, mit fantastischem Panorama bei einem guten Essen die Mittagszeit genießen könnte – das bekommen nur die Touristen, die nicht so verrückt sind, sich mit einem Campinggasherd, Pfanne und Küchenutensilien in die Serlesbahn zu setzen. Der heimische Lokalreporter und der Blogger Götz Primke müssen da schon aus härterem Holz geschnitzt sein.

Beim Fleisch gab es naturgemäß keine Kompromisse: Ein schönes saftiges Porterhousesteak vom Stubaier Rind, beim Fulpmer Dorfmetzger Krössbacher ordentlich gereift – und fachkundige Beratung durch den Steakprofi und Grilltrainer gab es obendrauf. Dazu kam noch ein bisschen schön dünn geschnittener Karreespeck für den Spargel, auf den sich die beiden Schreiberlinge als Beilage einigen konnten.

Während es zu dem Zeitpunkt noch so aussah, als ob das Wetter auch mitspielen würde, zeigte sich oben am See angekommen schnell: Wer gut essen will, soll ruhig dafür leiden, wenn er darauf besteht, nicht auf die vorzügliche Gastronomie vor Ort zurückzugreifen. Tröpfeln wechselte zu Regen und umgekehrt. Egal! Wozu gibt es Regenschirme? Genau, um den Gaskocher und das Fleisch zu schützen, während man sich begießen lässt!

Also nichts wie Spargel putzen und in Salzwasser kochen. Wasser? Davon gibt es genug im See, mann muss nur aufpassen, dass man keine Kaulquappen mitkocht. Topf? Ups, keiner da, dann muss eben die Edelstahlschüssel herhalten. Schon nach wenigen Minuten war die Belohnung für konsequentes Improvisieren der Spargeltypische Duft.

Endlich: der Spargel war soweit, jetzt ging es ans Fleisch. Rein in die heiße Pfanne mit dem riesigen Steak, ein bisschen Knoblauch dazu und bruzzeln lassen. Und wieder regnet es stärker – kein Problem, es gibt ja zwei Schirme, da ist ja noch Platz und Zeit, den Spargel in Karreespeck zu wickeln, bis das Fleisch ruhen kann. Kaum ist das Steak medium, wechselt es auch schon den Platz mit dem Spargel.

JETZT kann auch kein noch so strömender Regen mehr den Essensduft wegwaschen. Das sieht auch der Regen ein und beschließt, mal wieder ins Tröpfeln umzuschwingen. Für genau die Zeit, die das Steak braucht, um zu ruhen und der Spargel, um schön Röstaromen anzunehmen. Länger wäre auch nicht nötig gewesen. Über den Geschmack dieser Stubaier Köstlichkeiten war jedes Wetter vergessen. Im Gegenteil, irgendwie wurde es dadurch sogar aufgewertet, denn im trockenen kochen und essen ist eigentlich nur was für Anfänger!

Im Stubai tut sich so einiges

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