Was für ein Abenteuer!
Open Air Kino ist ja für sich schon etwas Besonderes. Aber auf 1.600 m Höhe, am Fuße eines imposanten Berges UND dann noch DER Film – ein wahres Erlebnis.
Sonntag, um 20.00 Uhr machten wir uns auf den Weg zur Talstation der Serlesbahnen. (Wer sich zusätzlich für das angebotene BBQ entschieden hatte, fuhr schon um 19.00 Uhr auf den Berg).
Um 20.30 wurde die Bahn eingeschalten und es ging los. Rechts strahlte die Serles in der untergehenden Sonne, in der Gondel machte sich Aufregung breit und es wurde über den angekündigten Film gewispert.
„Das Finstere Tal“ würde es sein. Ein preisgekrönter Ö/D Film, ein richtiger Alpen- oder Heimatwestern – also eine Mischung aus Western und Heimatfilm mit Tobias Moretti – so cool.
Noch war es hell und alle in freudiger Erwartung, wo würde die Leinwand sein, wie das Ambiente?!
An der Bergstation angekommen ging es zu Fuß in wenigen Minuten hinüber zum Gasthof Koppeneck, auf dem Weg grüßten uns noch ein paar Hochlandrinder auf ihrer Sommerfrische.
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Die Leinwand sahen wir schon von weitem, schön groß und der Ton der Vorfilme klang auch gut.
Vorfreude stellte sich ein.
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Es war für Mitte/Ende Juli (nach einigen Regentagen) etwas kühl und wir holten uns eine der bereitgestellten Sitzunterlagen und ein Decke. Das im Festivalpreis enthaltene Getränk bekamen wir im Gasthof Koppeneck (Almdudler und heiße Schokolade, wer wollte gönnte sich Bier).
Die BBQ-Teilnehmer sahen alle gut gestärkt aus und wie im richtigen Kino boten ein paar junge Damen Snacks (Chips u.a.) an.
Zur Einstimmung wurde unser Stubai-Imagefilm abgespielt. Er passte sehr gut in die imposante Bergkulisse.
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21.00 Uhr, es war zwar noch nicht ganz dunkel, die Serlesspitze noch von den letzten Sonnenstrahlen beleuchtet, aber der Film schlug uns alle gleich in seinen Bann.
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Bald hatten wir das Gefühl, es würde zu schneien anfangen und die Brenner-Brüder würden vorbeireiten. Mir gruselte vor Tobias Morettis finsterem Blick.
Als dann hinter der Leinwand ein paar echte Pferde (auf Almfrische) vorbeischauten, war das Gänsehautfeeling perfekt.
Die wilde Handlung des Spielfilms kam dank sehr guter Bildqualität und super Sound gut zur Geltung.
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Den Film selber kannte ich noch nicht, wusste nur vom vor langem gelesenen Buch, dass es ganz schön mörderisch wird.
Eine bessere Kulisse hätte man sich nicht wünschen können. Es wurde immer dunkler, aber die Serles war trotzdem immer präsent.
Da wir warm genug angezogen waren konnten wir den Film richtig genießen und es wurde ein wirklich gelungenes Gänsehaut Erlebnis.
Bis zum 23. Juli 2017 gibt es noch einige Möglichkeiten sich diverse Filme anzuschauen.
Und wenn es nächstes Jahr wieder ein Miederer Open Air Festival gibt, werden wir sicher dabei sein und hoffen wieder auf eine perfekte Filmwahl – es gibt ja noch ein paar gute neue Heimatfilme.
Das Finster Tal (2014)
Ein Film von Andreas Prochaska mit Tobias Moretti, Sam Riley und Paula Beer
nach einem Roman von Thomas Willmann
Es gibt Sachen über die darf man nicht reden. Sachen, die früher passiert sind. Vor langer Zeit. Aber dass man nicht über sie reden darf, heißt nicht, dass man’s je vergessen kann. Es gibt nämlich Sachen, die lassen sich nie mehr vergessen.“ – Luzi
Ein düsteres Geheimnis, ein entlegenes Hochtal und ein schweigsamer Fremder.
Der Film spielt Ende des 19. Jhd. und thematisiert die „Jus primae noctis“ – das Recht des Lehensherren über die erste Nacht, das im mittelalterlichen Europa praktiziert wurde. Ein abgeschnittenes Bergtal wird von den Söhnen des Brenner-Bauern rigide kontrolliert, ein Mittel dazu, ist die oben genannte erste Nacht, die von den Brennern jedoch bis zu einer Schwangerschaft ausgeweitet wird, womit in fast jeder Familie ein Nachkomme des Brennerbauern vorhanden ist, und sich diese damit eine völlige Abhängigkeit der Dorfbevölkerung sichern. Nur einmal brach eine junge Frau mit diesen perfiden Brauch, ihr Mann wurde daraufhin brutal gekreuzigt, sie konnte jedoch entkommen und verließ das Tal.
Jahre später kommt ihr Sohn Greider aus Amerika zurück ins Tal und beginnt sich an den Brenners zu rächen. Dabei ist ihm sein hochmodernes Winchester-Repetiergewehr (18 Schuss) behilflich. Gnadenlos tötet er einen Brenner-Sohn nach dem anderen und schlussendlich auch den alten, bettlägerigen Brenner-Bauern (seinen Erzeuger!). Sam Riley zeigt hier echtes schauspielerisches Können, er hat zwar kurz Skrupel, aber sein Hass gewinnt.
Als Greider im Frühling das Tal verlässt steht die Dorfbevölkerung der Befreiung von der grausamen Herrschaft mit gemischten Gefühlen gegenüber… treffend bemerkt Luzi (sie wurde von Greider vor ihrem scheinbar unvermeidlichen Schicksal der ersten Nacht bewahrt):
„Die Freiheit ist ein Geschenk, das sich nicht jeder gerne machen lässt.“
Der Film widerlegt die These, dass ein gutes Buch nicht verfilmbar sei. Durch die gelungene Kameraführung, die perfekte Ausstattung und der gewaltige Soundtrack baut der Film eine atmosphärische Spannung auf und weiß diese bis zum Ende zu halten.
1.Miederer Open Air Festival
Film und Kultur am Fuße der Serles
14.- 23. Juli 2017
Bilder: TVB Stubai Tirol/rs