Wenn es kälter wird und die Temperaturen vorzugsweise unter Null sinken, geht selten der Kelch einer Erkältung an einem vorbei. Man kennt es, wenn Husten, Schnupfen und das Kratzen im Hals lästige Begleiter im Alltag sind. Aber schon mit einfachen Hausmitteln kann man die Wehwehchen lindern: Zwiebel, Thymian & Co. erleben eine Art Renaissance und gehören zu den Essentials der grünen Hausapotheke.
Zwiebelsaft
„Nehmt den Husten nicht so schwer, jetzt kommt der Husti… äh tja, die Zwiebel.“ Die ätherischen Öle und die Schwefelverbindungen der Zwiebel helfen, Verschleimungen und Sekrete zu lösen. Atmen und Abhusten werden dadurch erleichtert. Der Zwiebel wird schon seit der Antike ein sehr guter Lungenbezug nachgesagt.
Man braucht für den Zwiebelsaft:
So geht‘s:
Die halbe Zwiebel fein würfelig schneiden und mit dem Honig über Nacht ziehen lassen. Am nächsten Tag die Zwiebelstücke abseihen und den Saft über den Tag verteilt löffelweise trinken. Der Zwiebelsaft schmeckt besser als gedacht – wer sich aber um Freundschaften und Liebschaften dennoch Sorgen macht, gibt einfach einen Schuss Zitronensaft dazu und es „zwiefelt“ nicht mehr so sehr.
Pechsalbe
Das Harz – das Lärchenterpentin – zählt zu den wichtigsten und edelsten Harzen und wird auch arzneilich gebraucht. Der Lärcherlschnaps (medizinisch auch sehr, sehr, sehr wichtig ) wird durch die Destillation vom Harz gewonnen. Beim Sammeln ist darauf zu achten, dass nur der äußere Teil des Harzes „geerntet“ wird, da das Pech den Baum schützt und verschließt, wenn er verletzt ist. In erster Linie ist die Pechsalbe für ihre antiseptische und entzündungshemmende Wirkung bekannt.
Man braucht für die Pechsalbe:
So geht‘s:
Zuerst habe ich in einem Glas das Ölgemisch mit dem Lärchenpech im Wasserbad erwärmt – so lösen sich die Heilstoffe des Harzes vom Schmutz (z. B. Rindenstückchen) – bis sich das Harz aufgelöst hat und abfiltern. Anschließend wird die Öl-Harz-Mischung ins Glas zurück gegossen und nochmals mit dem Bienenwachs erwärmt. Zu guter Letzt kann – wer mag – noch ätherisches Öl hinzugegeben werden. Die Pechsalbe wird bei Erkältungen auf der Brust bzw. unter der Nase aufgetragen.
Wenn ihr die Salbe für (Klein)Kinder verwendet, seid bitte vorsichtig mit den ätherischen Ölen – im Zweifelsfall lieber weglassen. Wenn ihr zu empfindlicher Haut neigt, testet die Salbe am Unterarm, ob sie Reaktionen hervorruft.
Inhalieren mit Kräutern
Kommt ein Schnupfen ins Haus, bleiben geschwollene Nase und verstopfte Nebenhöhlen nicht lange aus. Das Dampfbad kann ganz schnell Abhilfe schaffen, mit Meersalz und unterschiedlichen Kräutern pflegt es zudem auch die Haut.
Man braucht für das Dampfbad:
So geht‘s:
Das heiße Wasser (ca. 70° C, es soll verdampfen, nicht verkochen) mit den Kräutern und dem Salz in die Schüssel geben und sich über die Schüssel beugen – der Abstand zwischen Gesicht und Schüssel sollte ca. 20 cm sein. Handtuch über den Kopf und in etwa 15 Minuten inhalieren.
Bitte beim Inhalieren besonders aufpassen, da das Wasser sehr heiß ist. Wenn man mit Kindern inhalieren möchte, eignet sich ein Inhalator sehr gut oder man baut sich eine Dampf-Hütte, in dem man eine Decke über den Tisch wirft und die Schüssel mit ins „Haus“ nimmt. Die Eltern sollten in der Dampfhütte dabei sein und aufpassen, dass keiner sich mit dem Wasser verbrennt.
Salbei-Bonbons
Der Name selbst erzählt schon selbst vom hohen Wert der Pflanze, leitet sich doch „salvia“ vom lateinischen salvare (heilen) ab. Der auffallende Duft macht sie zur Zauberpflanze. In den Zauberbüchern wird sie zu magischen Zwecken verwendet, und zwar als Zutat für Verwandlungspulver ;-). Gurgeln mit dem Tee begünstigt die Heilung von Halsentzündungen, der Salbei kann aber auch zu schmackhaften Zuckerln verarbeitet werden.
Man braucht für Salbei-Bonbons:
So geht’s:
Salbeiblätter ganz klein schneiden und hacken. Zucker schmelzen, sobald er aufgelöst ist und BEVOR er zu brutzeln anfängt, die Salbeiblätter dazu geben. Attentione, Attentione der Zucker kann heißer als Wasser werden und da die frischen Kräuter noch Wasser enthalten, kann es ganz fürchterlich zischen und spucken. So, jetzt muss man schnell sein – alles gut vermischen und dann vorsichtig mit einem Teelöffel die Masse auf ein Backpapier tropfen.
Holunderblütentee
Unser Immunsystem wehrt in jeder Stunde viele Angriffe von außen und innen ab. Meistens spüren wir gar nichts davon. Erst wenn uns eine Infektion erwischt, merken wir, dass unser Immunsystem wohl doch nicht ganz auf der Höhe ist. Hier ist der Holunder eine wirksame Hilfe zur Vorbeugung. Der Tee ist schweißtreibend und fiebersenkend. Er beeinflusst zwar nicht die Ursache der Erkrankung, aber unterstützt den Körper, damit fertig zu werden. Lindenblüten haben die gleiche Eigenschaft und kann man mit Holunderblüten auch als Mischtee trinken.
Dieser Beitrag ersetzt nicht den Besuch eines Arztes bzw. ein Gespräch mit einem Apotheker. Die Verwendung und Herstellung der o. a. Hausmittel liegt in der eigenen Verantwortung.