Was die Herzen von Süßmäulern so richtig höher schlagen lässt, wurde hier schon im Naschkatzen-Ranking präsentiert. Doch wenn es um die beliebtesten Stubaier Hüttenklassiker allgemein geht, dann darf natürlich eine Rubrik nicht fehlen. Denn was wären die süßen Schmankerln ohne eine anständige, deftige, würzige Grundlage? Immer noch eine zuckrige Verlockung, aber eben erst im Doppelpack der vollendete Genuss.
Platz 1 – die Kasspatzln
Prädikat: Goldgelbe Gaumenfreude!
Kasspatzln, ein so einfaches, schnell zu zubereitendes Gericht bei dem man doch so leicht etwas falsch machen kann. Für perfekte Kasspatzln braucht man die richtige Hauptzutat und das wissen die Stubaier Hüttenwirtinnen und Wirte ganz genau. Der Käse muss einfach passen, nicht zu mild darf er sein. Besonders gut eignet sich hier der Bergkäse, der auch auf dem regelmäßig stattfindenden Bauernmarkt erhältlich ist. Er ist würzig und verleiht den Kasspatzln ihre besondere, würzige Note. Und ganz wichtig: Zwiebel – schön goldbraun!
Platz 2 – der Speckknödel
Prädikat: Kugelrunder „Allrounder“
Bei uns und in Süddeutschland, der Knödel. In Restdeutschland, der Kloß. Begibt man sich auf die Suche nach seiner Herkunft so gestaltet sich diese als äußert schwierig, weil gleich mehrere Länder den Ursprung des runden Gerichtes bei sich sehen. Die bekannteste und beliebteste Variante ist im Stubai und Resttirol, der Speckknödel. Die Semmelbasis wird hier um Speck ergänzt. Die Speckherstellung hat sich mein Bloggerkollege Felix schon angesehen und hier beschrieben. Meine Bloggerkollegin Moni wagte sich dann an die Zubereitung des Speckknödels. Für was sie sich wohl entschieden hat – die Variante mit Sauerkraut oder in Rindssuppe? Das gibt es hier zum Nachlesen.
Platz 3 – das Gröstl
Prädikat: Das Beste aus dem Pfanderl!
Das Gröstl oder wie wir im Stubai sagen „Greaschtl“ war ursprünglich ein Gericht, bei dem Essensreste verwertet wurden. Erdäpfel, also Kartoffel wurden gemeinsam mit dem Rest des Sonntagsbratens in einer Pfanne mit Zwiebel und Kräutern in Butterschmalz angeschwitzt. Auch wenn man heute verstärkt auf verschiedenste Abwandlungen wie Lammgröstl oder auch Blunzengröstl (mit Blutwurst) trifft, beim „echten“ Tiroler Gröstl führt kein Weg an gekochtem Rindfleisch vorbei. Auf unser Greaschtl gehört natürlich auch noch ein Spiegelei. Genau so wird es auf den meisten Stubaier Almen, Hütten und in den Restaurants serviert. Lediglich die Beilage, Krautsalat oder gemischter Salat variiert etwas, aber schmecken tut’s einfach immer. Hier geht’s übrigens zum Rezept.
Platz 4 – der Kaspressknödel
Prädikat: Keine“ runde“ Sache
Er hat die Jagd auf seinen großen, prominenten Bruder schon aufgenommen. Wie beim Speckknödel besteht die Grundmasse aus gewürfelten, altbackenen Semmeln, doch statt Speck wird hier auf Bergkäse oder auch Graukäse zurückgegriffen. Dem heimischen Graukäse wurde hier schon Beitrag gewidmet. Der Kasspressknödel, der wie sein Name verrät, etwas platt gepresst wird, erfreut sich immer größer werdenden Beliebtheit und deshalb begebe ich mich demnächst in eine Almküche, um bei der Zubereitung ganz genau über die Schulter zu schauen.
Platz 5 – die Brettljause
Prädikat: Nicht ohne mein Holzbrettl!
Während es in den Profiküchen bereits verbannt wurde, darf die Stubaier Jause noch auf einem Holzbrett serviert werden. Und genauso soll es bleiben, denn das Auge ist bekanntermaßen ja auch mit. Ein wahrer Augen- und Gaumenschmaus ist die Stubaier Brettljause. Frische Bauernbutter, Bergkäse, Graukäse, Speck und Kaminwurzen begleitet von ein paar Essiggurkerln und Perlzwiebel – Genießerherz was willst du mehr? Genau, Bauernbrot, das darf nicht fehlen und zu einem Rezept geht es gleich an dieser Stelle.
Mahlzeit!