Auf Schmankerljagd

Kulinarik | Tradition
04.11.2015
Erstellt von Sabrina Kostner - Quelle: stubai.at/blog

Freitag, das Wochenende steht vor der Tür und somit ist es auch Zeit für den großen Einkauf. Was ich im Stubai schätze, ich muss nicht erst weit fahren um gut und hochwertig einkaufen zu können.  Wo man im Stubai am besten einkauft, gibts in diesem Blogbeitrag zu lesen.

Regionalität, Saisonalität und die Qualität sind mir sehr wichtig. Die Redewendung „Man ist was man isst!“ kommt ja nicht von ungefähr. Meine erste Anlaufstelle um sowohl Herzhaftes als auch Süßes zu besorgen ist der Bauernmarkt beim Musikpavillon in Neustift (freitags je nach Saison wöchentlich/vierzehntätig 14:00 bis 16:00 bzw. 17:00 Uhr), denn da weiß ich ganz genau wo die Schmankerln herkommen. Ich stehe den Bäuerinnen und Bauern gegenüber, mir ist bekannt wo deren Höfe liegen und ich kann mich mit gutem Gewissen den Genussfreuden hingeben.

Das Bauernbrot ist noch warm, es kam gerade erst aus dem Ofen. Wenn ich einen ganz frischen Laib mit nach Hause bringe, dann essen wir immer eine „gmahte Wiesn“, also eine gemähte Wiese. Kommt daher, dass wir erst auf eine Brotscheibe Butter (natürlich auch vom Bauernmarkt) aufstreichen und die Butterseite dann ganz leicht in fein geschnittenen Schnittlauch drücken. Wenn man die Scheibe dann umdreht, et voilà, sieht es eben aus wie eine frisch gemähte Wiese. Zur „gmahtn Wiesn“ passen der Karreespeck (Grundlage eines Tiroler Speckknödels) und die Kaminwurzen hervorragend. Auch davon lasse ich mir einpacken. Ein Becherl Grammelschmalz, ein großes Stück Bergkas (ideal für Kasspatzln) und frischer Stubaier Ziegenkäse, eingelegt in Knoblauchöl, finden ihren Weg in meinen Einkaufskorb. Noch einmal zurück zu den Kaminwurzen, diese gilt es nicht mit der „Zwiederwurzn“ zu verwechseln, hierbei handelt es sich nicht um eine miesepetrig gelaunte Person, sondern um kleine Hartwürste, die sich perfekt für die Jause oder Brotzeit eignen. Die Kaminwurzen gibt es in verschiedenen Varianten, heute probiere ich die Kaminwurze aus Wildfleisch.

Eine große Packung Freilandeier nehme ich außerdem mit. Einige der Bäuerinnen kleben sogar Rezepttipps für Aufstriche etc. an die Innenseite des Kartons. Eine tolle Idee und ich habe bis jetzt noch niemals ein Rezept zweimal entdeckt. Doch dieses Wochenende werden die Eier anders eingesetzt. Ein Stubaier Kaiserschmarren soll es werden, nachdem das Stubai nun offizieller Weltrekordhalter ist, ist es an der Zeit, dass ich erstmalig auch einen Kaiserschmarren für meine Lieben daheim auf den Tisch bringe. Stubaier Bienenhonig kaufe ich diesmal keinen ein, hab hier erst letztes Mal zugeschlagen. Dafür nehme ich diesmal einen der Liköre mit. Es ist schwer sich zwischen Honig-Marille, Himbeer, Heidelbeere, Fichtenspitze und Holunder zu entscheiden, aber meine Wahl fällt auf den Honig-Kräuter-Likör.

Doch der Streifzug über den Bauernmarkt dient mir nicht nur zum Einkaufen, hier hole ich mir immer wieder Anregungen, was ich selbst kochen oder backen könnte. Heute gibt es „Buchteln“ mit hausgemachter Marillenmarmelade (oftmals auch bekannt als Wuchteln und am ehesten vergleichbar mit der Süddeutschen Dampfnudl), Kiachl (als süße Variante mit Preiselbeeren oder als deftige Variante mit Sauerkraut) und einen „Zwetschkenfleck“, ein Blechkuchen belegt mit Pflaumen bei dessen Anblick mir das Wasser im Munde zusammenläuft. Besonders angetan haben es mir aber die Stubaier Kirchtagskrapfen. Sie lachen mich direkt an und schnell lasse ich mir fünf Stück einpacken. Noch einmal welche probieren und dann selbst backen, so lautet der Plan. Ein Rezept habe ich mir auch schon geben lassen und dem Selbstversuch steht somit nichts mehr im Wege. In Kürze werdet ihr von meinem Krapfenselbstversuch hier lesen. Zur Vorsicht habe ich aber schon meine Oma gefragt, ob sie mir hilft. Omas können ja bekanntermaßen gut backen und für die Stubaier Kirchtagskrapfen braucht man schon etwas Fingerspitzengefühl. (Update Dezember 2015: Mittlerweile war ich erfolgreich. Hier geht es zum Stubaier Kirchtagskrapfen Rezept.)

Neben den kulinarischen Köstlichkeiten wird auch Handwerkskunst angeboten. Die Schnitzereien und Dekoelemente aus Holz eigenen sich als Urlaubsmitbringsel genauso wie die handgemachten Figuren und Kerzen aus Bienenwachs und Propolis. Apropos Propolis, hier habe ich mir diesmal einen Lippenbalsam mitgenommen. Ich muss sagen, der kann locker mit teurer Kosmetika aus der Parfümerie mithalten. Das nächste Mal werde ich sicherlich die Lotionen ausprobieren. Das beliebteste kulinarische Souvenir hingegen ist etwas Hochprozentiges. Ein Flascherl Schnaps bzw. Stubaier Edelbrand sollte in keinem Haushalt fehlen.

Doch mit meinen Einkäufen bin ich heute noch nicht fertig. Frisches Gemüse und Fleisch fehlen mir noch. Dazu fahre ich zu einem der Bauern, die direkt ab Hof verkaufen. Die Adressen finden sich hier . Im Anschluss kehre ich bei einem der drei Metzger im Tal, die Fleisch von heimischen Tieren verkaufen, zu. Und dann kann auch mein Wochenende genüsslich starten. Mahlzeit!

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