Abgeschleppt!

Kulinarik | Winter
16.02.2016
Erstellt von Michael Gstrein - Quelle: stubai.at/blog

Die Galtalm liegt nicht unmittelbar an einer Piste und deshalb hat sich der Hüttenwirt Michael „Much“ Pfurtscheller einen ganz speziellen Service einfallen lassen, um Gäste auf die Alm zu bringen. Während der Wintersaison kann man den sogenannten Galtalm-Express nutzen und sich damit ab 11:30 Uhr bis 13:30 Uhr zu jeder vollen und halben Stunde (ver)führen lassen. Beim Express sitzt man allerdings nicht in einem Sammeltransporter dicht an dicht nebeneinander und lässt sich hinkarren, nein, man lässt sich von einer Pistenraupe ziehen. Die Haltestelle dafür ist an der Talabfahrt des Skizentrums Schlick 2000, direkt neben dem Panoramasee, am sogenannten „Wachseck“.

Als ein Freund von mir und ich da waren, waren wir bei weitem nicht die ersten, die schon ungeduldig auf den Express warteten. Einige Skifahrer und Snowboarder standen bereits an der Haltestelle und sicherten sich die besten Plätze in der Reihe. Nach circa zehn Minuten Wartezeit hörten wir dann schon von weitem ein immer stärker werdendes Brummen und Tuckern im Wald. Es kündigte die alte Kässbohrer-Pistenraupe (Baujahr 1978) an, die wieder zurückkam, um die nächsten Gäste zur Galtalm zu ziehen. Als sie dann vor uns stehen blieb, stieg der Fahrer Tommy aus und legte die langen Seile, mit den daran befestigten Haltegriffen aus Holz, vor den Wartenden aus. Jeder schnappte sich sogleich einen davon, Kinder wurden vorne auf die Ladeklappe genommen. Wären es mehr als 20 Personen gewesen, so hätten die im Laderaum des Pistenbullys zur Not auch noch ein paar Plätzchen gefunden.

Nach einem letzten Check von Tommy ging’s los. Gemütlich fuhren wir im leicht erhöhten Fußgängertempo bergwärts Richtung Galtalm. Während der Fahrt bot sich Gelegenheit die langsam vorbeiziehende, mit Schnee bedeckte Waldlandschaft auf sich wirken zu lassen, mit dem „Zieh-Nachbarn“ ein Pläuschchen zu halten oder sich schon mal Gedanken darüber zu machen, welch leckeres Mittagessen man sich in der Galtalm servieren lässt. Doch ganz ohne Konzentration ging’s dann auch wieder nicht. Man musste schon aufpassen nicht aus der Spur zu fallen oder nicht die Skier des Nachbarn zu kreuzen. Bei unserer Fahrt ist zwar nichts passiert und alle sind unbeschadet angekommen, aber wenn jemand mal den Anschluss verlieren oder aus der Reihe fallen sollte, Tommy hat alles stets gut im Blick und bleibt dann zuvorkommend stehen, bis alle wieder eingesammelt sind.

Am höchsten Punkt der Strecke, den wir nach circa 15 Minuten erreicht haben, war dann Endstation. Von hier aus ging’s den restlichen Weg nur noch bergab und das konnte man ohne Probleme auch mit seinen eigenen Sportgeräten erledigen. Nach kurzer Abfahrt über die schneebedeckte Fahrbahn öffnete sich vor uns eine Lichtung am Hang und die Galtalm war erreicht. Eingebettet in der sonnigen Hanglage blickt man von dort auf das schöne Stubaital hinab und die gegenüberliegenden Bergketten scheinen an schönen Tagen, wie wir einen hatten, zum Greifen nah.

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Gute zwei Stunden genossen wir unsere Einkehr auf der sonnengefluteten Terrasse der Alm. Wir bestellten uns einen hausgemachten Bauerntoast und ein Knödeltrio, bei dem der Rohnen-Knödel (Rote Bete-Knödel) als Besonderheit serviert wird und uns mit seiner rosarot-violetten Farbe sofort ins Auge stach. Bei einer Portion selbstgemachten Apfelstrudel von der Hüttenwirtin als Nachspeise haben wir uns dann auch schon wieder überlegt wie wir den restlichen Skitag in der Schlick noch nutzen wollen. Wohl genährt und doch schon etwas müde vom langen Tag, einigten wir uns schließlich darauf den Skiweg zurück zur Mittelstation Froneben zu nehmen und von dort aus dann gleich über die perfekt präparierte Talabfahrt zurück nach Fulpmes zu fahren.

Bei einem Skitag in der Schlick 2000 gehört für mich die Fahrt mit dem Galtalm-Express, verbunden mit einem Abstecher in die Hütte auf alle Fälle zum Pflichtprogramm. Da lasse ich mich auch weiterhin immer wieder gerne abschleppen.

 

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