Ein Spielplatz für Mensch und Tier. So könnte man den Naturschauplatz Hühnerspiel bezeichnen. Knapp unterhalb der imposanten Brennerspitze, auf einer mit Almrosen und Heidelbeersträuchern bewachsenen Ebene, ist der kunstvolle, etwas verspielte Naturschauplatz angelegt worden. Die karussellartige Rastbank ermöglicht es im Sitzen, einen visuell einzigartigen 360 Grad-Panoramablick auf die umliegende Berglandschaft vorzunehmen. An schönen Tagen reicht die Aussicht vom Talboden bis hinaus ins nahe gelegene Inntal und hin zu den Eisriesen der Gletscher am Ende des Stubaitals. Seinen Namen hat der Platz allerdings wegen der hier lebenden Tiere bekommen. Zwischen Ende März und Anfang Juni – zur Balzzeit – erklären die Spielhähne, auch Birkhähne genannt, dieses Gelände zu ihrer Spielwiese. Schon in der Morgendämmerung wandern die dunkel gefärbten Männchen mit ihrer schillernd stahlblauen Brust, den kräftig roten Rosen über ihren Augen und dem weißen Fleck am Schwingenbug, dem sogenannten Spiegel, auf dem Balzplatz umher. Die äußeren, gebogenen Schwanzfedern ausgewachsener Spielhähne, die Spielfedern, sind außerdem auch ein beliebter Hutschmuck. Während der Balz imponiert der Hahn mit aufgestelltem Stoß, verschiedensten Posen, hohen Flattersprüngen und mit einem eigenwilligen Balzgesang. Dieser setzt sich aus kullernden Lauten und einem Blasen und Fauchen zusammen. Nach einer Pause, von Jägern auch als Morgengebet bezeichnet, beginnt die Sonnenbalz. Die Spielhähne legen sich dabei noch einmal besonders in Zeug und präsentieren den braungesprenkelten, etwas kleineren Weibchen ihre „Balzrosen“. Das sind die roten Hautgebilde oberhalb der Augen der Tiere, die sie dafür anschwellen lassen. Zum „Treten“, wie die Paarung genannt wird, kommen dann die Platzhähne. Das sind jene Männchen, die den Balzplatz am lebhaftesten verteidigen konnten. In dieser Phase sind die Tiere Störungen gegenüber am empfindlichsten, man sollte es also tunlichst vermeiden ihnen dabei zu nahe zu kommen.